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Henriettes Butterkränze

Schon immer gehörte Fettgebackenes, wie der gute alte Berliner zum Beispiel, oder auch Schmalzgebäck zu den närrischen Tagen wie der Dom zu Köln. Noch einmal richtig gut essen bevor an Aschermittwoch die Fastenzeit den Gürtel enger schnallen lässt. Auch als gute Unterlage sehr geschätzt, wenn es mal ein bisschen mehr zu Trinken gibt als sonst.

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Da das Netz voll ist mit Rezepten von Ofenberlinern und allerlei Krapfen habe ich mich auf die Suche nach einem Gebäck gemacht, das noch nicht jeder kennt. Und was soll ich sagen – ich bin fündig geworden! In einem alten Kochbuch von Henriette Davidis aus dem Jahr 1896 habe ich diese Leckerchen gefunden. Das Besondere? Sie sind besonders fein durch einen buttrigen Hefeteig, verfeinert mit Rosenwasser.

Butterkränze

Rezept für 20 Stück

250 g Mehl (Type 550)

35 g Butter

35 g gemahlene Mandeln (ohne Haut)

etwas Bittermandelaroma

1/8 Liter Milch

1 kleines Ei

2 Eigelb

1 Esslöffel Rosenwasser

1 gestrichenen Esslöffel Zucker

1 Prise Salz

15 g in etwas Milch angerührte frische Hefe

1 Liter Öl + 200 g Butterschmalz zum Frittieren

Die Milch und die Butter in einem ausreichend großen Topf erwärmen. Nicht zu warm werden lassen, das mag die Hefe nicht. Das Bittermandelaroma und das Rosenwasser hinzufügen. Anschließend alle Zutaten mit in den Topf geben und alles gut miteinander verrühren. Den warmen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und mit soviel Mehl gut verkneten, bis er nicht mehr klebt. Den Teig in 20 Stücke teilen, diese länglich rollen, zu Kränzen formen und auf ein mit Mehr bestäubtes Handtuch legen. Die Kringel rings herum mehrmals einschneiden und eine halbe Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit  Öl und Butterschmalz in einem Topf erhitzen. Der topf sollte nicht zu klein sein, da das Fett beim Frittieren aufschäumen kann. Das Öl ist heiß genug, wenn an einem hinein gehaltenen Holzstäbchen Bläschen aufsteigen. Die Kränze nun nach und nach im heißen Öl von beiden Seiten goldgelb ausbacken und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Mit Vanillezucker bestreuen und am besten sofort, noch warm aufessen.

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Ich wünsche süße, bunte, tolle Tage! Lasst es krachen!

Verdrängt, fast vergessen und wieder entdeckt -die Steckrübe!

Steckrueben_eintopf

Steckrüben sind ein, leider zu Unrecht, verdrängt und vergessenes Herbstgemüse, das auf jeden Fall im Spätjahr auf jeden Teller gehört. Es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und schmeckt äusserst fein. In den Nachkriegsjahren wurde es jedoch wegen eines Mangels an Kartoffeln und ähnlichem Gemüse ständig gegessen. Es gab einfach fast nichts ausser Steckrüben. Es wurden sogar Kuchen mit Steckrüben gebacken und man kam an diesem Gemüse schlichtweg nicht vorbei, wenn man überleben wollte. Nach diesen kargen Jahren wollte man lange von der Steckrübe nichts mehr hören, weil gleichzeitig alle schlechten Erinnerungen dieser Zeit mit ihr verknüpft waren.

Heute ist das wieder anders. Wir entdecken alte Gemüsesorten neu und sie bereichern unseren Speiseplan. Ich habe zwei Rezepte für Euch, die sehr unterschiedlich sind, aber beide schmecken vorzüglich! Ausprobieren lohnt sich…

 

Steckrübeneintopf

 

500 g Schweinefleisch (vom Nacken) in

1 Esslöffel Butterschmalz gut anbraten

3 Zwiebeln, gewürfelt hinzu geben

frischen Thymian, zusammengebunden als Sträußchen mit in den Topf legen und

1/4 Liter Weißwein angießen.

1/2 Liter Gemüsebrühe

Salz

Pfeffer

Curry nach Geschmack dazu geben und alles 1 Stunde köcheln lassen.

Danach

1 kg Steckrüben, geschält und in Würfel geschnitten

250 g Möhren, geschält, halbiert und in mundgerechte Stücke geschnitten

250 g Äpfel, geschält, geviertel. vom Kerngehäuse befreit und noch ein Mal durchgeschnitten

1 Zitrone, die Schale abgerieben und den Saft ausgepresst dazu geben und alles ca. 20 Minuten weiter kochen lassen.

Zum Schluss abschmecken, mit einer Prise Zucker, eventuell mit Salz und Pfeffer.

Fertig ist ein herrlicher Herbsteintopf, der Leib und Seele zusammenhält!

 

Mein zweites Steckrübengericht schmeckt komplett anders, ist aber nicht weniger lecker. Es geht nur etwas schneller…

 

Steckrübenpürree mit Kassler

 

3 große Kartoffeln, geschält und in kleine Stücke geschnitten

1 Steckrübe, geschält und ebenso in kleine Stücke geschnitten in wenig leicht gesalzenem Wasser weich kochen.

Das Gemüse mit

1 Teelöffel Butter und

etwas Milch zu einem Brei stampfen.

Mit Salz und etwas frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Wenn man es etwas gehaltvoller mag, kann man statt der Milch auch einen Schuss Sahne verwenden…

 

400 g Kassler ohne Knochen in Würfel schneiden und in

1 Esslöffel Öl

mit 1 Teelöffel Kümmelsamen scharf anbraten

3 Zwiebeln in Streifen schneiden, mit anbraten.

Salz und frisch gemahlenen Pfeffer darüber geben,

frische glatte Petersilie fein schneiden und unterheben.

Pürree mit dem Fleisch servieren – fertig!!!

Steckruebenpuerree

Dieses Essen ist sehr schnell zubereitet und schmeckt nach mehr…

 

Viel Spaß beim neu Entdecken eines verkannten Gemüses!