Wenn ich könnte, würde ich mir jetzt einen bunten Poncho überwerfen, mein Lama draußen vor der Tür anbinden und Euch auf meiner Panflöte ein kleines Lied vorspielen. Wir reisen heute nämlich kulinarisch in die Anden.
Vor ein paar Tagen bekam ich überraschend einen Sack voll Inkawurzeln geschenkt. Ich kannte dieses Supergemüse vorher nicht, bin jetzt jedoch total begeistert über die Vielseitigkeit dieser Wurzel. Sie läßt sich sowohl in süßen Speisen, wie zum Beispiel Kuchen, als auch in herzhaften Gerichten verarbeiten und schmeckt ein bisschen wie Birne oder Melone. Auch roh sehr, sehr lecker. Verwandt ist die Inkawurzel oder auch Yacón genannt mit Topinambur und der Schwarzwurzel. Bei der Zubereitung sollte man daher auf jeden Fall beachten, dass sie sich ähnlich wie die Schwarzwurzel nach dem Schälen dunkel verfärbt. Dagegen hilft das Beträufeln mit etwas Zitronensaft.
Und warum Superfood? Der Inkawurzel wird ein positiver Einfluss auf die günstigen Darmbakterien nachgesagt. In Südamerika ist sie seit je her ein wertvolles Grundnahrungsmittel. Mit ihrem fruchtig-süßen Geschmack und ihrem Biss ähnlich des Radieschens eignet sie sich hervorragend für Salate oder Smoothies. Prima geeignet ist die Yacón-Knolle auch für Diabetiker, denn diese Pflanze lagert in ihrer Wurzel die Kohlenhydrat-Speicherstoffe nicht als Stärke ein, sondern vorwiegend in Form von Inulin. Dieses geht als Ballaststoff in den Dickdarm über und bewirkt daher keinen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Aber nun genug vom Darm – jetzt geht es zum Inkawurzel-Menü.
Es gibt Hühnchen mit Gemüse, Quinoa, Reis, Inkawurzel-Chips und Guacamole, einen Rohkostsalat mit verschiedenen Wurzeln und Knollen und einen meeeeega leckeren Schoko-Chili-Inkawurzel-Muffin zum Dessert!
Hühnchen mit Gemüse und Inkawurzel-Chips
Etwas Öl zum Braten in einer Pfanne erhitzen.
1 Hähnchenbrust in mundgerechte Stücke geschnitten darin anbraten.
1/2 Gemüsezwiebel, 3 Lauchzwiebeln und eine Fleischtomate klein schneiden und kurz mitbraten. Alles mit Salz, Pfeffer und etwas Paprika edelsüß würzen.
Eine Yacón-Knolle schälen, in dünne Scheiben schneiden und mit Zitronensaft beträufeln. Anschließend mit Küchenpapier etwas trocken tupfen und in heißem Öl goldbraun frittieren.
Quinoa und Reis nach Packungsanweisung zubereiten.
Für die Guacamole eine reife Avocado, einen Spritzer Zitronensaft, 1/2 Knoblauchzehe, ein paar Blätter frischen Koriander, Salz und Pfeffer in einer Küchenmachine pürieren und 1/2 fein gewürfelte Zwiebel unterrühren.
Das Hühnchen mit dem Gemüse und den Beilagen auf einem Teller anrichten und die Inkawurzel-Chips darauf verteilen. Wer mag, streut noch etwas frisch geschittene Chili darüber.
Für den Rohkostsalat mit verschiedenen Wurzeln und Knollen
1 Karotte, 1 Rote Beete und 1 Wassermelonenradieschen (das habe ich auch geschenkt bekommen. Andere Frauen bekommen Blumen – ich bekomme Gemüse 🙂 Es geht aber auch jedes andere Radieschen) schälen und in Stifte hobeln.
1 Yacón-Knolle schälen, in Stifte hobeln und mit Zitronensaft beträufeln.
Alle Zutaten in einer Schüssel anrichten.
Aus dem Saft einer 1/2 Zitrone, etwa genauso viel Sonnenblumenöl, etwas Salz, Pfeffer und 1/2 Teelöffel Zucker ein Dressing zaubern und über die Wurzeln geben. Ein wenig frischen Koriander darüber streuen – fertig.
Und zum guten Schluss das Dessert.
Schoko-Chili-Inkawurzel-Muffin
2 Eier mit
125 g Zucker schaumig rühren.
100 ml Sonnenblumenöl
100 ml Sahne
200 g Mehl
2 Teelöffel Backpulver
1 gehäufter Esslöffel Kakao
1 Messerspitze Chili-Pulver
100 g Schokolade mit 80% Kakaoanteil, gehackt
80 g Paranüsse, gehackt
und 100 g geraspelte Inkawurzel mit Zitronensaft beträufel hinzufügen.
Alle Zutaten zu einem glatten Teig verrühren und auf ein 12er Muffinblech verteilen.
Die Inkawurzel-Minikuchen in vorgeheizten Backofen bei 200°C 20 Minuten backen.
So lecker geht gesund!
Habt noch einen schönen Restsonntag!