Archiv für den Monat Januar 2023

Vom Brot zur Lieblingsstulle

Was gibt es schöneres, als den Duft von frisch gebackenem Brot an einem trüben Sonntagmorgen? Genau! Eine in Butter geröstete, üppig belegte dicke Stulle desselben! 😃

Frisch gebackenes Dinkel-Buchweizenbrot mit einer Rote Beete-Meerrettichcrème und geräucherte Forellenfilets. Hunger? Ok, fangen wir an!

Dinkel-Buchweizenbrot

Zutaten:

500 g Dinkelmehl

200 g Buchweizenmehl

2 Teelöffel Salz

2 Teelöffel Brotgewürz (Anis-, Kümmel-, Koriander-, Fenchelsaat gemörsert, zu gleichen Teilen)

1 Teelöffel Trockenhefe

500 ml Buttermilch

100 ml Wasser

Zubereitung:

Alle trockenen Zutaten in eine große Schüssel geben und gut vermischen. Wasser und Buttermilch hinzufügen und alles gut miteinander verkneten. Ich mache das von Hand, man kann aber natürlich auch eine Küchenmaschine oder das gute alte Handrührgerät verwenden. Die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und den Teig 12 Stunden stehen lassen. Am besten bereitet man ihn bereits am Vorabend zu und lässt ihn über Nacht gehen. Am nächsten Morgen den Brotteig auf einer mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche mehrmals von allen Seiten zur Mitte hin falten. Den Teigling mit einem Tuch abdecken und weitere 30 Minuten ruhen lassen. In der Zeit den Backofen auf 230°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Einen gusseisernen Topf mit Deckel auf das Rost in die Mitte des heißen Backofens stellen und ca. 15 Minuten mit aufheizen. Eine feuerfeste Schüssel mit Wasser befüllen und auf den Boden des Ofens stellen. Nach der Gehzeit den Teig in den heißen Topf legen, den Deckel schließen und den Topf in den Backofen stellen. Die Gradzahl auf 200°C reduzieren und das Brot 30 Minuten mit Deckel und weitere 30 Minuten ohne Deckel backen.

Das fertige Prachtexemplar auf ein Rost legen und vollständig auskühlen lassen, auch wenn man es kaum erwarten kann, das Gebäck anzuschneiden. Frisches Brot lässt sich einfach besser schneiden, wenn es abgekühlt ist.

Das Brot ist fertig, aber jetzt braucht’s ja noch etwas „für drauf“, damit aus der einfachen Scheibe Brot eine beachtliche Lieblingsstulle werden kann.

Rote Beete-Meerrettichcrème mit Apfel

Zutaten:

200 g Schmand

2-3 Esslöffel Tafelmeerrettich

1 gekochte rote Beete, gewürfelt

1 Apfel, gewürfelt

1/2 Zitrone, Schale und Saft

1 Teelöffel Zucker

Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

Schmand und Meerrettich verrühren. Abgeriebene Zitronenschale, -saft, Rote Beete- und Apfelwürfel dazu geben und alles mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.

Weitere Zutaten für die Lieblingsstulle:

Butter zum Anbraten der Brotscheibe

2 geräucherte Forellenfilets

1 rote Zwiebel, in feine Ringe geschnitten

1 Zitronenscheibe

1 Zweig Dill

Für meine Lieblingstulle eine dicke Scheibe Brot abschneiden und in einer Pfanne in zerlassener Butter von beiden Seiten goldbraun anbraten. Das Goldstück auf einen Teller legen und großzügig mit der Rote Beete-Meerrettichcreme bestreichen. Die Forellenfilets und ein paar fein geschnittene Ringe der roten Zwiebel darauf legen. Eine Scheibe Zitrone dazu, vielleicht etwas frisch geriebenen Meerrettich und ein wenig Dill darüber verteilen. Das Auge isst ja schließlich mit. Jetzt kann es losgehen! Guten Appetit!

Yacón-Süßkartoffelkuchen

Fast hat es schon Tradition. Hin und wieder habe ich das Glück, einen großzügigen Beutel voll von Yacónwurzeln spendiert zu bekommen. Dankeschön 🌸 Walter Bösherz! Im Gegenzug dazu denke ich mir dann regelmäßig ein neues Rezept mit den süßen Wurzeln aus. Walter baut die Yacónwurzeln (oder auch Inkawurzeln genannt) hier, in unserer schönen Südpfalz an und kümmert sich mit Herzblut darum, dem wertvollen Gemüse aus den Anden auch bei uns endlich zu mehr Bekannheit und Verwendung zu verhelfen. Alle Infos zum Superfood Yacón-/Inkawurzeln gibt’s hier.

Diesmal waren auch noch eigens angebaute Süßkartoffeln in Walters Wundertüte. Die habe ich gleich mitverarbeitet 😊.

Yacón-Süßkartoffelkuchen

Zutaten für eine 18er Springform:
(Für eine 26er/28er Springform bitte die Zutaten verdoppeln)

100 g Haselnüsse

150 g Süßkartoffeln, geschält und gewürfelt

1 Banane

150 g Margarine, zerlassen

150 g Dinkelmehl

2 Esslöffel Rohrohrzucker

1 Prise Salz

etwas geriebene Muskatnuss

1/2 Teelöffel Zimt

2 Teelöffel Backpulver

abgeriebene Schale und Saft einer halben Zitrone

250 g Yacónwurzel, geschält und gewürfelt

1 Esslöffel Zimtzucker

Zubereitung:

Die Haselnüsse in einer trockenen Pfanne anrösten, bis sie etwas Farbe bekommen haben. Die Nüsse in eine Schüssel umschütten und abkühlen lassen. Anschließend die Nusskerne mit beiden Händen gegeneinander reiben, so dass sich die braunen Häutchen lösen. Die „nackigen“ Nüsse grob mahlen.

Die Yacónwurzeln schälen, würfeln und sofort mit dem Saft einer halben Zitrone beträufeln, damit sich die Würfel nicht dunkel verfärben. Das wäre nicht weiter schlimm, die Stückchen sehen dann nur nicht mehr so schön aus.

Die Süßkartoffeln mit wenig Wasser weich kochen, abgießen und etwas abkühlen lassen. Den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Boden eine 18er Springform mit Backpapier auslegen und den Rand fetten. Süßkartoffelstücke mit der Banane in eine Schüssel geben und mit einer Gabel oder dem Kartoffelstampfer zu Brei verarbeiten. Zerlassene, etwas abgekühlte Margarine, Zucker, Salz, Zitronenschale, Zimt, Muskatnuss und die Hälfte der gemahlenen Haselnüsse hinzufügen und alles gut mit den Rührbesen eines Handrührgerätes verrühren. Mehl und Backpulver dazusieben und alles nochmals gut miteinander vermengen. Die vorbereiteten Yacónwurzelstückchen mit ihrem Zitronensaft unter den Teig heben. Die Masse in die vorbereitete Springform füllen und etwas glatt streichen. Die restlichen gemahlenen Haselnüsse mit einem Esslöffel Zimtzucker mischen und gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Den Kuchen 1 Stunde bei 175°C backen.

So lecker kann gesund sein 😍! Ich wünsche euch einen süßen Sonntag!

Blutorangensorbet & Obstsalat mit Ingwersirup

Fast auf den Tag genau vor zwanzig Jahren (unglaublich wie die Zeit vergeht) durfte ich einen Kochkurs bei Pierre Ludwig, damaliger Patron und Küchenchef im Restaurant „A l’Ange“ (Zum Engel) in Wissembourg/ Elsass besuchen. Neben schönen Erinnerungen an diesen Abend sind mir wunderbare Rezepte geblieben, von denen ich heute eines mit euch teilen möchte.

Blutorangensorbet

Zutaten:

200 ml Wasser

200 g Zucker

200 ml Saft von Blutorangen

1 kleines Eiweiß

1 Prise Salz

Zubereitung:

Am besten am Vortag Wasser und Zucker unter Rühren aufkochen. Eine Minute lang kochen lassen, dann zur Seite stellen und vollständig abkühlen lassen.

Das Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen. Den erkalteten Sirup und den Blutorangensaft hinzufügen und alles gut miteinander verrühren. Die Schüssel ins Eisfach stellen und alle halbe Stunde die Sorbetmasse einmal gut umrühren, damit beim gefrieren ein schön cremiges Sorbet entsteht. Dies kann einige Stunden dauern. Wenn das Sorbet dann irgendwann eine schöne Konsistenz hat, so dass man mit einem Eisportionierer eine stabile und cremige Kugel entnehmen kann, ist es fertig.

Obstsalat mit Ingwersirup

Zutaten:

200 ml Wasser

200 g Zucker

2 Daumenlängen frischen Ingwer, geschält und in feine Würfel geschnitten

Mark einer Vanilleschote

3 Blutorangen, filetiert

3 Mandarinen, geschält, in Stücke geschnitten

4 Esslöffel Granatapfelkerne

Zubereitung:

Wasser und Zucker unter Rühren aufkochen. Ingwer und Vanillemark dazu geben und alles ca. 20 Minuten sanft köcheln lassen. Den Sirup heiß in ein Schraubverschlussglas füllen und abkühlen lassen. Er lässt sich auch gut schon einen Tag vorher vorbereiten.

Das vorbereitete Obst in eine Schüssel geben, mit etwas Ingwersirup übergießen und eine halbe Stunde durchziehen lassen.

Jetzt müssen nur noch beide Komponenten zusammen auf einem Teller ihre Plätze einnehmen und es darf geschlemmt werden ☺️.

Etwas Obstsalat in eine Schüssel oder auf einen Teller geben. Eine Kugel Blutorangensorbet dazu legen, mit etwas gehobelter weißer Schokolade bestreuen und fertig ist das süße Allerlei von der Blutorange.

Lasst es euch schmecken und habt eine schöne Woche! 🍊

Süßes Glücksschweinchen

Leicht verspätet melde ich mich zurück im neuen Jahr 2023. Und weil es für herzliche Gückwünsche niemals zu spät sein kann, habe ich euch heute ein ganz dickes, süßes Glückssymbol mitgebracht. Ja, ich weiß…das Netz quillt zum Jahreswechsel über, von unzähligen selbstgebackenen Schweinen. Da man aber gar nicht genug Schwein haben kann, besonders in turbulenten Zeiten wie diesen, reihe ich mich gerne ein, in die Riege der fleißigen Glücksschweinchenbäcker*innen!

Süßes Glücksschweinchen

Zutaten:

500 g Mehl

1 Päckchen Trockenhefe

50 g Zucker

1 Teelöffel Vanillezucker

1 Prise Salz

1 gestricheener Teelöffel Kardamom, gemahlen

1 gute Messerspitze Zimt, gemahlen

etwas abgeriebene Orangenschale

80 g Butter, geschmolzen

250 ml warme Milch

1 Ei

optional 2 Rosinen als Augen

etwas Milch zum Bestreichen

Zubereitung:

Alle trockenen Zutaten wie Mehl, Hefe, Zucker, Vanillezucker, Salz, die Gewürze und die Orangenschale in eine große Schüssel geben und alles gut miteinander vermischen. Die Butter in einen Topf geben und zerlassen. Die Milch dazu geben und ebenfalls leicht erwärmen. Das Butter-Milch-Gemisch und das Ei zur Mehlmischung in die Schüssel geben und alles gut zu einem glatten Hefeteig verarbeiten. Den Teig abgedeckt eine Stunde gehen lassen. Anschließend ein Schweinchen aus dem Teig formen und nochmals 15 Minuten ruhen lassen. Optional zwei Rosinen als Augen in den Teig stecken. Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Das Schweinchen mit etwas Milch einpinseln und 20 Minuten backen.

Ich habe als Augen keine Rosinen genommen, sondern Zuckeraugen. Hierfür einfach etwas Puderzucker mit sehr wenig Wasser verühren und damit die Augen und eventuelle Verzierungen wie Zuckerperlen und Blumen auf euer Schweinchen kleben.

Fertig ist das essbare, süße Glück mit den allerbesten Wünschen für ein schönes, friedvolles Jahr 2023!