Archiv für den Monat November 2016

Katies Weihnachtsstollen

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Heute ist der erste Advent und ich habe mir vorgenommen die kommende Adventzeit in diesem Jahr auf jeden Fall zu genießen. Allerdings nehme ich mir das traditionell in jedem Jahr vor, um dann doch wieder in Hektik zu verfallen. Früher war die Adventzeit eine Fastenzeit die man auch zur inneren Einkehr nutzte und sich so auf das Weihnachtsfest vorbereitete. Davon ist nichts mehr zu spüren, denn mit fastenden, in sich gekehrten Menschen lassen sich kaum Geschäfte machen. Ich denke etwas Besinnlichkeit gehört aber in diese Zeit. Sich zu besinnen auf das was wirklich Sinn macht und sich selbst und anderen Zeit zu schenken. Ich habe mir in der vergangenen Woche schon einmal Zeit genommen um Stollen zu backen. Eines der ältesten Weihnachtsbackwerke die wir kennen. Zu Anfang der Adventzeit gebacken, wurden die süßen Brote erst Wochen später am 28.12. angeschnitten. An diesem Tag gedachte man der Kinder, die in Bethlehm Herodes’ tödlicher Anordnung zum Opfer fielen. Der weiße gezuckerte Laib symbolisiert ein Kind. Vor Weihnachten durfte man sie ja sowieso nicht essen, da ja Fastenzeit war. Wie sehr man sich dann auf diese Leckerei gefreut hat können wir heute nur noch erahnen. Vier Wochen durchgezogen schmeckt ein Stollen auf jeden Fall besser als am Backtag. Darum gilt auch heute noch: Stollen braucht Zeit- sowohl bei Backen als auch zum Reifen.

Mein Stollen unterscheidet sich ein wenig von den herkömmlichen. Mit einem Herz aus selbst gemachtem Pistazienmarzipan und mit einem Überzug aus weißer Schokolade ist er einfach mal etwas anders als seine Geschwister 🙂 Aber lest selbst…

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Katies Weihnachtsstollen

Zuerst das Pistazienmarzipan für die Füllung vorbereiten.

200 g Mandeln ohne Haut, gemahlen

200 g Pistazien, gemahlen

300 g Puderzucker gesiebt

Orangenblütenwasser oder Rosenwasser (was ihr lieber mögt)

Mandeln, Pistazien und Puderzucker in eine Schüssel geben und gut miteinander mischen. Nun esslöffelweise nach und nach das Blütenwasser unterkneten bis das Marzipan die richtige Konsistenz hat. Man braucht nur wenig Blütenwasser, je nachdem wieviel Feuchtigkeit noch in den Mandeln und Pistazien steckt variiert die Menge.

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Für den Stollen braucht man:

50 g frische Hefe + 1 Teelöffel Zucker

500 g Mehl

100 g Zucker

1/2 Teelöffel Salz

100 g Haselnüsse, gemahlen

100 g Orangeat, fein gehackt

1/4 Liter warme Milch

125 g geschmolzene Butter

125 g geschmolzenes Butterschmalz

100 g Cranberries, in etwas Glühwein oder Orangensaft eingeweicht

50 g Pistazien

400 g weiße Kuvertüre zum Bestreichen

ein paar gehackte Pistazien zum Bestreuen

Die Hefe in eine Tasse geben, grob mit einem Teelöffel Zucker mischen und so lange stehen lassen bis die Hefe sich verflüssigt hat und Blasen wirft.

Mehl, Zucker, Salz, Haselnüsse und das Orangeat in eine Schüssel geben und miteinander vermischen. Hefe, Milch, Butter und Butterschmalz hinzufügen und alles zu einem Teig vermengen. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und gehen lassen bis sich der Teig deutlich vergrößert hat. Pistazien, abgetropfte Cranberries und eventuell noch etwas Mehl unterkneten. Der Teig sollte nicht mehr an den Fingern kleben bleiben. Nochmals abdecken und eine halbe Stunde stehen lassen. Anschließend auf einer bemehlten Fläche entweder im Ganzen oder portionsweise etwa 3-5 cm dick ausrollen (je nach gewählter Teiggröße), eine Rolle Pistazienmarzipan darauf legen und zu einem Stollen einschlagen. Ich habe verschieden große Stollen gebacken, um sie zu verschenken.

Die Stollen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 190°C 60 Minuten backen. Kleinere Stollen dementsprechend kürzer backen. Sie sind gut, wenn sie beim Klopfen hohl klingen.

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Nachdem die Stollen vollständig abgeküht sind werden sie zuerst von unten mit der geschmolzenen weißen Kuverture bestrichen und auf ein Bett aus Orangenzucker gestellt. Über die Suchenfunktion auf meinem Blog findest Du das Rezept für diesen aromatisierten Zucker bei den „Apfelsinchen“-Keksen. Anschließend werden Die Stollen noch von oben gut mit der Schokolade eingepinselt und mit den gehackten Pistazien bestreut.

Wenn sie dann getrocknet sind verpacke ich meine süßen Brote immer hübsch in Klarsichtfolie. Am Besten schmecken sie, wenn sie ein paar Tage durchgezogen sind. Vier Woche müssen es aber nicht sein 😉

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Ich wünsche Euch eine schöne Adventzeit mit vielen genußvollen Momenten und Zeit für alles was Euch lieb ist.

 

 

 

 

 

Im Prinzip ’ne Kleinigkeit

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Heute möchte ich hier ein tolles Kochbuch vorstellen, das eigentlich für Anfänger gedacht, jedoch für Fortgeschrittene ebenso interessant ist.

Das Prinzip Kochen

Dieses Buch ist im Verlag Gräfe und Unzer erschienen, hat stolze 336 Seiten vollgepackt mit grundlegendem Küchenlatein. Etwas kleiner als Din A 4 gehört es zu den großen im Regal. Ein echter Wälzer! Der Einband beteht aus starkem Karton, der nicht wie sonst üblich rund um kaschiert ist, sondern stumpf zurechtgeschnitten. Es unterscheidet sich somit in Optik und Haptik deutlich von anderen Büchen, was mir sehr gefällt.

Der Autor Matthias F. Mangold ist freier Foodjournalist und Mitglied im Food Editors Club. Als Betreiber einer eigenen Kochschule „genusstur“ zeigt er seinen Kursteilnehmern ganz individuelle Wege zum Thema Kochen.

Nicola Walsh, Fotografin aus England, spezialisiert auf Food ist mit Max Faber (Foodstylist) und Audrey Cosson (Stylistin/Foodstylistin) für die wirklich schönen, teils sehr ungewöhnlichen Fotos im Buch verantwortlich. Die Bilder machen Lust auf’s Essen!

Die gesamte Aufmachung des Buches ist abolut trendy. Eine erfrischende Kombination von Illustration, Fotografie und für meinen Geschmack einen etwas zu mutigen Umgang mit Typografie. Aber – nicht zuletzt aus diesem Grund auf jeden Fall ein Hingucker. Gut gegliedert mit einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis findet man schnell wonach man sucht. Hübsche Piktogramme zeigen sofort worauf es im jeweiligen Rezept ankommt. Die Texte sind nicht zu lang und gut verständlich. Viele Fotos, sowohl von den einzelnen Gerichten, als auch von lecker abgebildeten Zutaten machen Spass beim Blättern.

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Überall im Buch findet man qr-codes, unter denen man ergänzend Zeitraffer-Kochvideos anschauen kann. Oder man schaut einfach unter dasprinzipkochen.de/videos

Als ich Das Prinzip Kochen zum erste Mal in meinen Händen hielt dachte ich es sei ein Werk für blutige Anfängerköche. Ja, und das ist es auch. Aber nicht so ein Anfängerkochbuch wie man es vorsichtshalber von der Gemeinde geschenkt bekommt, wenn man heiratet, damit der Gatte nicht verhungert. Vielmehr zeigt es Grundrezepte von der Suppe bis zum Dessert die, wenn man das Rezept einmal verstanden hat variiert werden können.

Nun könnte man meinen für Leute wie mich, die schon jahrelang am Herd stehen wäre Das Prinzip Kochen eher langweilg. Ist es aber nicht. Auch ich habe noch einiges gefunden, was ich noch nie gekocht habe aber immer schon mal ausprobieren wollte. Gnocci zum Beispiel. Also habe ich gleich mal  losgelegt.

Gnocchi mit mutig variiertem Wintergulasch

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Gnocchi

800 g mehligkochende Kartoffeln waschen und ungeschält in Wasser ca. 25 Minuten weich garen. Abgießen, kurz ausdampfen lassen und pellen. Die Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken oder durch eine Presse geben.

200 g Mehl, 2 Eigelb, Salz und 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss zu den Kartffeln geben.

Die Kartoffelmasse rasch mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten, daraus auf einer bemehlten Arbeitsfläche mehrere lange Rollen von ca. 2 cm Stärke formen.

Mit einem Messer kleine Nocken abstechen. Diese einzeln und mit wenig Druck über die Rückseite einer Gabel rollen, um das typische Rillenmuster zu erhalten. Ups! Das kommt davon, wenn man nicht sorgfältig liest! Ich habe einfach meine Gabel in die Gnocchi gedrückt. Nun ja, das übe ich noch. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Aber so schlecht sehen sie doch gar nicht aus! Für’s erste Mal?

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Sie schmecken! Also zum Gulasch.

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Katie’s mutig variiertes Wintergulasch

1 kg Rindfleisch in ca. 2 cm große Würfel schneiden.

1 Zwiebel, 2 Schalotten, 1 Stange Lauch, 3 große Möhren putzen und klein schneiden.

2-4 Esslöffel Öl

Zunächst 2 Esslöffel Öl in einem großen Schmortopf erhitzen und darin das Fleisch portionsweise bei mittlerer Hitze anbraten, falls nötig, mehr Öl dazugeben. Fertige Portionen mit dem Schaumlöffel herausholen. Zum Schluss das Gemüse unter Rühren anbraten, aber nicht bräunen.

Das Fleisch wieder in den Topf geben.

1 Esslöffel Tomatenmark, 1 Teelöffel Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 2 Lorbeerblätter, 1 Messerspitze gemahlenen Anis, 1 Messerspitze gemahlene Nelken, 1/2 Teelöffel Kardamom, 1/2 Teelöffel Zimt und 1/2 Teelöffel Lebkuchengewürz dazugeben und 1-2 Minuten dei mittlerer Hitze braten.

3/4 Liter Rindfleischbrühe (wie man die selber kocht steht auch im Buch) angießen und 4 Esslöffel Pflaumenmus unterrühren. Gulasch umrühren und insgesamt ca. 2 Stunden zugedeckt bei schwacher bis mittlerer Hitze schmoren lassen, dabei ab und zu umrühren und beobachten, dass nichts anbrennt. Die Hitze eher kleiner als zu groß schalten. Nach ca. 1 Stunde und 40 Minuten Schmorzeit den Deckel abnehmen und das Gulasch noch 20 Minuten offen köcheln lassen. Dann abschmecken.

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Das Prinzip Kochen
Matthias F. Mangold
Gebundene Ausgabe
Format: 21,2 x 26,5 cm
Seiten:336
Verlag: Gräfe und Unzer
ISBN 978-3-8338-5720-1
Preis: 24,99

Hinweis: Das Buch wurde mir unentgeldlich vom Verlag Gräfe und Unzer zur Verfügung gestellt. Die Rezesion entspricht ausschließlich meiner eigenen Meinung und wurde nicht vom Verlag beeinflusst.

Frühstück ist fertig!

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Guten Morgen! Heute melde ich mich schon zum Frühstück. Im Alltag frühstücke ich ja eher bescheiden aber sonntags, wenn ich Zeit habe, dann darf es schon mal etwas aufwändiger sein. Fluffig, warm und süß vielleicht? Wenn es draußen lange dunkel und kalt ist, wecken heiße Milch, wärmende Gewürze und starker Espresso meine müden Lebensgeister. Fluffiger Milchschaum toppt das Ganze. Winter-Gewürz-Kaffee-Latte heißt der Zaubertrank!

Die Grundlage für meinen Gewürz-Latte ist ein Pulver aus Schokolade und verschiedenen Gewürzen, dass sich ganz leicht auf Vorrat selber herstellen lässt. Und jetzt verrate ich Euch mein Rezept.

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Winter-Gewürz-Kaffee-Latte

100 g gute Zartbitterschokolade

4 Esslöffel brauner Zucker

2 Esslöffel Vanillezucker

2 Teelöffel Zimt

2 Teelöffel Kardamom

2 Teelöffel rosa Pfefferbeeren

1 Messerspitze Muskatnuss

1 Messerspitze Piment

Alle Zutaten in eine Gewürzmühle geben und zu feinem Puder zermahlen. In einem Vorratsglas aufheben. Alleine der Duft beim Öffnen des Glases ist unbeschreiblich. Ich liebe Gewürze!

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1-2 Teelöffel Schoko-Gewürzpulver in eine Tasse geben und mit heißer Milch aufgießen. Einen doppelten Espresso hinzufügen und mit aufgeschäumter Milch krönen. Ein paar Pfefferbeeren oben drauf, denn das Auge trinkt ja bekanntlich mit.

Wer noch keinen Milchaufschäumer hat findet den passenden sicherlich hier: milchaufschaeumertests.comwaffelstapel_1

Zum wärmenden Heißgetränk gibt es heute Morgen noch etwas ganz besonderes:
Omas Hefepfannkuchen
Aber nicht wie gewohnt aus der Pfanne sondern ganz einfach gebacken mit dem Waffeleisen. Das funktioniert ganz fantastisch und ist gerade zum Frühstück eine sehr praktische Alternative zum traditionellen Pfannkuchen braten.

Omas Hefepfannkuchen aus dem Waffeleisen

1/4 l Milch

250 g Mehl

2 Eier, getrennt (Eiweiß zu Schnee geschlagen)

1/2 Päckchen Trockenhefe

1 Prise Salz

abgeriebene Zitronenschale

1 Messerspitze Kardamom

1 Handvoll Rosinen (wer’s mag)

1/8 l Milch und 125 g Mehl in einer Schüssel miteinander verrühren. In einem großen Topf den Rest Milch erwärmen und das zuvor verrührte Milch-Mehl-Gemisch dazugeben. Bei schwacher Hitze alles miteinander verrühren und nach und nach das restliche Mehl dazu geben. Es entsteht eine zähe Masse. Vorsicht! Brennt leicht an! Nun den Topf vom Herd nehmen, die Eigelb, den Eischnee, die Rosinen und die Gewürze unterheben, so dass ein fluffiger Teig entsteht. Mit einem Küchenhandtuch abgedeckt ca. eine Stunde gehen lassen. Anschließend nochmals gut durch rühren und mit dem Waffeleisen kleine Waffeln backen. Mit Puderzucker bestreuen und am Besten noch warm essen.

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Habt einen wunderbaren Sonntag!

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