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Grünkohl mit Pinkel

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Mindestens einmal im Jahr ist es soweit! Die kleine Friesin in mir ruft nach dem im Norden weit verbreiteten Wintergemüse mit diversen geräucherten Fleisch- und Wursteinlagen. Ich kann nichts dagegen machen…
Da ich jedoch in Süddeutschland wohne, gestaltet sich die Beschaffung der traditionellen Pinkel (geräucherte, unglaublich leckere Grützwurst) eher schwierig. Da trifft es sich gut, wenn man liebe Verwandtschaft an der Nordseeküste hat, die man um die Wurst anbetteln kann. Ein paar Tage später erreichen die Wurstspenden den Süden Deutschlands und Dank Onkel D. und Tante B. aus C. kann es in freudiger Erwartung endlich losgehen.

 

Katies Grünkohl mit Pinkel

 

Man stelle einen ausreichend großen Topf auf den Herd (denn Grünkohl wird auf jeden Fall für mehrere Tage gekocht und schmeckt am zweiten Tag am allerbesten).

 

1 Esslöffel Schmalz (vorzugsweise das Gänseschmalz vom Weihnachtsbraten) in den Topf geben und heiß werden lassen.

3 Große Zwiebeln würfeln und im heißen Schmalz anschwitzen.

2 Päckchen TK-Grünkohl hinzu geben und mit 500 ml Brühe aufgießen.

400 – 500 g Kassler am Stück, 3 frische Bratwürstchen und 3 Pinkelwürste mit in den Topf legen und alles ca. 1 1/2 Stunden köcheln lassen.

Nach Ende der Kochzeit eine der Pinkelwürste aufschneiden und den Inhalt mit dem Grünkohl vermengen. Alles mit Salz, Pfeffer, Prise Zucker und etwas Senf abschmecken.

Dazu schmecken Salz- oder Bratkartoffeln. Das leckerste aller Wintergerichte!!

 

Friesische Grüße aus der Pfalz…

 

Wer bedauerlicher Weise keine liebe Verwandtschaft an der Küste hat, der kann Pinkel auch im Internet bestellen. Einfach mal googlen!

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Verdrängt, fast vergessen und wieder entdeckt -die Steckrübe!

Steckrueben_eintopf

Steckrüben sind ein, leider zu Unrecht, verdrängt und vergessenes Herbstgemüse, das auf jeden Fall im Spätjahr auf jeden Teller gehört. Es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und schmeckt äusserst fein. In den Nachkriegsjahren wurde es jedoch wegen eines Mangels an Kartoffeln und ähnlichem Gemüse ständig gegessen. Es gab einfach fast nichts ausser Steckrüben. Es wurden sogar Kuchen mit Steckrüben gebacken und man kam an diesem Gemüse schlichtweg nicht vorbei, wenn man überleben wollte. Nach diesen kargen Jahren wollte man lange von der Steckrübe nichts mehr hören, weil gleichzeitig alle schlechten Erinnerungen dieser Zeit mit ihr verknüpft waren.

Heute ist das wieder anders. Wir entdecken alte Gemüsesorten neu und sie bereichern unseren Speiseplan. Ich habe zwei Rezepte für Euch, die sehr unterschiedlich sind, aber beide schmecken vorzüglich! Ausprobieren lohnt sich…

 

Steckrübeneintopf

 

500 g Schweinefleisch (vom Nacken) in

1 Esslöffel Butterschmalz gut anbraten

3 Zwiebeln, gewürfelt hinzu geben

frischen Thymian, zusammengebunden als Sträußchen mit in den Topf legen und

1/4 Liter Weißwein angießen.

1/2 Liter Gemüsebrühe

Salz

Pfeffer

Curry nach Geschmack dazu geben und alles 1 Stunde köcheln lassen.

Danach

1 kg Steckrüben, geschält und in Würfel geschnitten

250 g Möhren, geschält, halbiert und in mundgerechte Stücke geschnitten

250 g Äpfel, geschält, geviertel. vom Kerngehäuse befreit und noch ein Mal durchgeschnitten

1 Zitrone, die Schale abgerieben und den Saft ausgepresst dazu geben und alles ca. 20 Minuten weiter kochen lassen.

Zum Schluss abschmecken, mit einer Prise Zucker, eventuell mit Salz und Pfeffer.

Fertig ist ein herrlicher Herbsteintopf, der Leib und Seele zusammenhält!

 

Mein zweites Steckrübengericht schmeckt komplett anders, ist aber nicht weniger lecker. Es geht nur etwas schneller…

 

Steckrübenpürree mit Kassler

 

3 große Kartoffeln, geschält und in kleine Stücke geschnitten

1 Steckrübe, geschält und ebenso in kleine Stücke geschnitten in wenig leicht gesalzenem Wasser weich kochen.

Das Gemüse mit

1 Teelöffel Butter und

etwas Milch zu einem Brei stampfen.

Mit Salz und etwas frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Wenn man es etwas gehaltvoller mag, kann man statt der Milch auch einen Schuss Sahne verwenden…

 

400 g Kassler ohne Knochen in Würfel schneiden und in

1 Esslöffel Öl

mit 1 Teelöffel Kümmelsamen scharf anbraten

3 Zwiebeln in Streifen schneiden, mit anbraten.

Salz und frisch gemahlenen Pfeffer darüber geben,

frische glatte Petersilie fein schneiden und unterheben.

Pürree mit dem Fleisch servieren – fertig!!!

Steckruebenpuerree

Dieses Essen ist sehr schnell zubereitet und schmeckt nach mehr…

 

Viel Spaß beim neu Entdecken eines verkannten Gemüses!